Landestheater
Innsbruck

Premiere
09.03.2002
Endstation Sehnsucht
von Tennessee Williams

Blanche Dubois...Charlotte Ullrich
Stella Kowalski...Judith Keller
Stanley Kowalski...Matthias Christian Rehrl
Harold Mitchell...Walter Sachers
Eunice Hubbel....Agathe Taffertshofer
Steve Hubbel....Reinhard Forcher
Pablo Gonzales....Stefan Riedl
Junger Mann....Francesco Cirolini
Arzt/Seemann....Josef Holzknecht
Pflegerin/Mexikanerin....Doris Plörer


Regie:
Klaus Rohrmoser
Bühne und Kostüme:
Bettina Munzer


Niemand in Hollywood glaubte so recht daran, daß Tennessee Williams ein bedeutender Drehbuchautor sei ... bis er 1944 sein abgelehntes Drehbuch Die Glasmenagerie zu einem Bühnenstück umarbeitete - das zum Welterfolg wurde. Es war denn auch einer von Hollywoods berühmtesten Regisseuren, Elia Kazan, der die Uraufführung seines Stückes A streetcar named Desire 1947 am Barrymore Theatre in New York inszenierte. Marlon Brando spielte, wie auch im vier Jahre später entstandenen Film, die männliche Hauptrolle.
Endstation Sehnsucht spielt in New Orleans, einer Stadt, in der die Straßenbahnen statt Nummern Namen tragen. Namen wie Sehnsucht. Und mit eben dieser Straßenbahn fährt Blanche, nach einem Nevenzusammenbruch und dem Tod der Eltern, um ihre Schwester Stella und deren Mann Stanley zu besuchen. Stella und Stanley leben in sehr bescheidenen Verhältnissen. Aber die beiden sind glücklich und Stella erwartet ein Kind. Blanche hält sich für etwas Besseres, träumt von der glorreichen Südstaaten-Vergangenheit der Familie und ist in einem Geflecht aus Lügen, Wünschen und Sehnsüchten, aber auch in der materiellen Not gefangen. Unausweichlich, daß die neurotisch-versponnene Blanche und der brutale Stanley aneinander geraten. Zwei Welten treffen aufeinander, die Wirklichkeitsflucht und Verzweiflung Blanches und der handfeste Realismus Stanleys. Erbarmungslos entlarvt Stanley die Traumwelt seiner Schwägerin, er will Blanche zerstören, bevor sie seine Ehe zerstören kann. Gespiegelt wird der Kampf der konträren Lebenswelten in den messerscharfen Dialogen, die Tennessee Williams gleichermaßen als einen Meister der Poesie zeigen.

Blanche: Ich mag keinen Realismus, was ich will ist - Magie. Die will ich den Menschen geben! Deshalb stelle ich die Dinge anders dar, als sie sind. Ich sage nicht die Wahrheit, nicht was ist, sondern was sein sollte.
Blanche: Ja, ich glaube schon - irgendwie ungeeignet war ich tatsächlich. Und so kam ich hierher. Ich konnte nirgendwo anders hingehen! Mein Spiel war aus! Wissen Sie was das heißt? Aus! Meine Jugend - aus! Und dann traf ich Sie. Sie haben gesagt, daß Sie jemanden brauchen, auch ich brauchte jemanden. Ich dankte Gott für Sie, weil Sie gütig zu sein schienen - ein Spalt im Felsen der Welt, in dem ich mich verstecken konnte!



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