25.10.2000 Tiroler Landestheater Innsbruck
Wiederafnahme
Im Dickicht der Staedte
Der Kampf zweier Maenner in der Riesenstadt Chicago von Bertolt Brecht

Regie:
Klaus Rohrmoser

Ausstattung:
Alois Gallé

"Sie befinden sich im Jahre 1912 in der Stadt Chicago. Sie betrachten den unerklärlichen Ringkampf zweier Menschen und Sie wohnen dem Untergang einer Familie bei, die aus den Savannen in das Dickicht der großen Stadt gekommen ist. Zerbrechen Sie sich nicht den Kopf über die Motive dieses Kampfes, sondern beteiligen Sie sich an den menschlichen Einsätzen, beurteilen Sie unparteiisch die Kampfform der Gegner und lenken Sie Ihr Interesse auf das Finish."
So heißt es im "Vorspruch" zur zweiten Fassung von 1927. Brechts wildes, genialisches Stück erzählt vom reichen Holzhändler Shlink, der den Kampf sucht. George Garga, Angestellter in einer Leihbibliothek, übernimmt, "ohne nach dem Grund zu fragen", die Rolle des Gegners. Beide setzen alles ein, was sie besitzen und was zu ihnen gehört. Auf der Folie einer Art von Krimi geht es um die generelle Käuflichkeit der Welt, um Wut, Kälte und Verwirrung.

SHLINK: Sie haben nicht begriffen, was es war. Sie wollten mein Ende, aber ich wollte den Kampf. Nicht das Körperliche, sondern das Geistige war es.
GARGA: Und das Geistige, das sehen Sie, das ist nichts. Es ist nicht wichtig, der Stärkere zu sein, sondern der Lebendige.